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Leseprobe: ...aus Szene 2 - Keltische Keltische Frauen erscheinen streitend...
Die Druidinnen wachen auf.
Druidin Beathas: Schwester Druidin Gavina, Seherin des Vogelfluges, was siehst du?
Druidin Gavina: Gavina: Ich, Druidin Gavina, Seherin des Vogelfluges, ich sehe, ich sehe… Ich sehe Gewebtes, Geflochtenes, ich höre die Spinnwirtel, die Webgewichte und die Spindel im Webstuhl die Stoffe weben, die schnellen Hände der Frauen, wie sie nähen und probieren und probieren und probieren… Simsalabimbambasaladusaladim.
Druidinnen erstarren. Keltinnen erscheinen diskutierend.
Keltin Edana: Schau, Magaidh, meine Bluse hab ich mit Walnüssen braun gefärbt, aber sie ist ganz fleckig geworden.
Keltin Magaidh: Jaja, Edana, hättest du das Leinen natur gelassen, und mit brauner Borte in Kammwebetechnik verziert, wär dir das nicht passiert.
Keltin Edana: Du hast leicht reden, Magaidh, aber für mich ist das nichts. Naturleinen macht mich so blass. Ich hätte es gern in blau.
Keltin Floraidh: Nichts leichter als das. Mach‘s so wie ich, Edana, färb es mit Färberwaid blau, und dann nähst du das einfach zu einer runden Tunika zusammen.
Keltin Edana: Runde Tunika! Haha, glaubst du, Floraidh, wir wollen auch so ausschauen wie du, wie eine Wildschweinwurst?
Keltin Floraidh: Wildschweinwurst? Sagt das noch einmal, Edana, und ich reiß dir deine mickrige Schichtaugenperlenkette von deinem faltigen Ziegenhals!
Keltin Isobel: Bei der heiligen Rosmerta, unserer höchsten Göttin der Fruchtbarkeit. Beruhigt euch, sonst raubt uns die Seherin Gavina die Fruchtbarkeit unseres Leibes.
Lehrerin taucht auf.
Lehrerin Keltinger: Was ist denn das für eine Streiterei? Was sollen sich die Kinder denken, wenn erwachsene Keltinnen sich so daneben benehmen?
Keltin Isobel: Jaja Lehrerin Kelterina, wir geh’n ja schon. Die Kinder haben sowieso keine Ahnung von uns. Also da können Sie gleich einen Fünfer eintragen.
Lehrerin Keltinger: Sei nicht so frech Isobel! Meine Kinder haben sicher fleißig gelernt.
Alle Keltinnen: (Beim Abgehen) Fleißig gelernt, bei der Göttin Minerva, da lachen ja unsere Hühner.
Lehrerin Keltinger: Also Kinder, wer kann mir sagen, was machten die Kelten zum Beispiel mit ihren Haaren? Ja, Theresa?
Schülerin Theresa: Ja, was schon – schneiden, fönen, toupieren, Strähnchen färben, das ganze Programm eben.
Lehrerin Keltinger: Theresa, Theresa, du hast aber gar nicht aufgepasst. Fönen ohne Strom! Tststs.
Schülerin Theresa: Naja, einen Wind wird’s damals schon gegeben haben.
Lehrerin Keltinger: Ach Unsinn. Ganz hellblond wollten sie sein, wie ihre Götter. Wie machten sie das?
Schüler Christian: Sie haben sich was Weißes in die Haare geschmiert.
Lehrerin Keltinger: Gar nicht so dumm, Christian. Sie haben die Haare mit Kalkwasser gewaschen und einen Mittelscheitel bis nach hinten gezogen. Ja, Laura?
Schülerin Laura: (zeigt heftig auf) Und die Männer haben lange gemusterte Hosen gehabt oder eine Tunika wie die Frauen auch. Und die Frauen haben auch Kleider gehabt, mit Natursachen gefärbt und mit so geometrischen Mustern verziert. Und sie haben auch silberne oder goldene Gürtel gehabt und so wilde Lederschuhe und so einen Poncho zum Drüberziehen, mit Spangen oben - Fibeln heißen die - zum Zusammenhalten. Und aber die Krieger-Männer, die haben oft gar nix angehabt, die haben oft nackert gekämpft.
Lehrerin Keltinger: Sehr gut, Laura. Da muss ich dir glatt einen Einser eintragen.
Schülerin Laura: Danke, Frau Lehrerin Keltinger. Meine Mama sagt auch immer, Sie sollen mir endlich einen Einser geben.
Lehrerin Keltinger: (Beim Abgehen) Sooo! Das muss ich mir noch gut überlegen.