Leseproben: ...aus Kapitel: Kritische Erstgedanken...
Unobjektive Überlegungen
Wann lernen wir Neues? Jeden Tag. Die Nacht nicht dazu gerechnet. Aber das meiste, das wir lernen, wird nicht anerkannt. Wir lernen den neuen Weg, den wir gehen. Wir lernen das neue Gesicht, das wir sehen. Wir lernen das neue Geräusch, das wir hören und das vielleicht Musik genannt wird.
Das alles aber ist kein gezieltes Lernen. Dieses Lernen durch tun, hören, riechen, sehen, bringt uns keine guten Noten, gibt uns keine Zeugnisse, keine Auszeichnungen.
Damit kommen wir auf Umwegen zur Schule. Die Schule ist ein Jahrtausende gewachsenes altes Unikum, das ihre guten Wurzeln immer noch in dem neugierigen Raum von Menschen, von Kindern hat.
Die Hilfe zum gezielten Lernen soll immer noch von Lehrerinnen, von Lehrern kommen, obwohl wir heute alles, beinahe alles, selbst, aber immer noch nicht ganz von selbst, im Internet lernen können.
Uns fehlt im gefilterten Internetwissensraum trotzdem immer noch die lehrende und lernende Auseinandersetzung des Lernenden mit dem Lehrenden. Also kommt gleich am Anfang die Frage: Kann es eine Schule ohne Lehrer geben?
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...aus Kapitel: Bestehende Schulsysteme...
Österreichisches Schulsystem
Das österreichische Schulsystem ist im Pflichtschulbereich noch ziemlich übersichtlich. Im Bereich der sekundären Ausbildung wird es durch die größere Anzahl von unterschiedlichen Schultypen und Abschlussprüfungen und –zeugnissen schon einigermaßen kompliziert. Das Gute daran ist, es gibt viele unterschiedliche Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wer sich früher oder später für die universitäre Ausbildung entscheidet, kann dies tun, wenn er oder sie sich die Mühe macht, eventuelle „Nachbildungsmaßnahmen“ für die Erreichung einer Matura bzw. Reifeprüfung auf sich zu nehmen und sich den Durchblick über diese Möglichkeiten und Nichtmöglichkeiten erarbeitet hat.
Das Universitätssystem ist durch Anhebung der Pädagogischen Institute zu Hochschulen und die Übernahme des Fachhochschulsystems theoretisch vereinheitlicht worden, weil zusätzlich das weltbeherrschende anglo-amerikanische Uni-System Einzug gehalten hat. Was allerdings die Titel betrifft, ist es noch verwirrender geworden.
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...aus Kapitel: Neue System-Struktur...
Allgemeines
...In Österreich und in anderen Ländern gibt es völlig unterschiedliche Schultypen und Systeme, die meistens zusätzlich zu der sogenannten Allgemeinbildung eine berufsspezifische Ausbildung anbieten. Die Gymnasien werden als allgemeinbildende Schulen angesehen, obwohl sie durchaus Spezialwissen und Kompetenzen in spezifischen Fachbereichen wie zB Latein, Griechisch oder anderen Spezialbereichen anbieten. Allerdings werden keine fertigen Berufsabschlüsse vermittelt. Deshalb wird die Matura bzw. das Abitur im Allgemeinen als allgemeiner Zwischenabschluss für Universitätsstudien angesehen. Historisch gewachsen sind in Österreich...
...Ein neues Schulsystem soll übersichtlicher und einfacher, modularer, entwicklungsfähig und evaluierbar sein. Trotzdem soll die Vielfalt der Schulen und Schultypen nicht eingeschränkt, sondern vielleicht sogar erweitert werden können.
Basis-Ebene
Diese Wissens- bzw. Kompetenzebene gilt für alle Schüler in der jeweiligen Schulstufe, unabhängig vom Schultyp. Ein positiver Abschluss im jeweiligen Fachbereich ist nur möglich, wenn diese Basis- oder Grundkenntnisse geprüft und für ausreichend befunden werden. Damit bundesweite Anforderungen und Beurteilungen möglich sind, müssen diese einheitlich formuliert und von einem bundesweit anerkannten Lehrergremium erstellt werden...
Spezial-Ebene
In dieser Ebene sollen spezielle Spitzenleistungen zu speziellen Themen erbracht werden. Dies kann sich durchaus sowohl auf individuelle Interessen der Schüler, als auch auf spezielle Ausbildungen und Themen der jeweiligen Schule beziehen. Das bedeutet, dass jede Schule hier mit Unterstützung der und durch die Schüler Spitzenleistungen hervorbringen kann. Diese können sich sowohl auf Forschung als auch auf spezielle technische oder relativ beliebige andere Bereiche beziehen....
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...aus Kapitel: Beurteilungskomponenten...
Gesamtbeurteilung
Die Gesamtbeurteilung oder Endbeurteilung eines fachlichen Bereiches oder Teilbereiches sollte mit Ende eines Semesters abgeschlossen sein. Ausnahmen wird es geben, wenn ein fachlicher Teilbereich nicht positiv abgeschlossen wurde. In diesem Fall ist im Einvernehmen mit dem Schüler ein zeitlicher Überprüfungsplan festzulegen, in dem der Wissens-, Kenntnis- bzw. Kompetenzbereich neuerlich überprüft wird mit dem Ziel eine positive Beurteilung in der Basis-Ebene zu erreichen. Damit wird ausgesagt, dass bisherige Regelungen im österreichischen Schulsystem, vor allem „Sitzen bleiben“ und „Aufsteigen mit einem Nicht genügend“ nicht mehr gelten sollen, weil solche Regelungen keinesfalls dem Wissensstand oder den Kompetenzen eines Schülers gerecht werden. Die Pflichtschulzeit eines Schülers verlängert sich nur in jenem Fachbereich...
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